Audi A3 (2025) im Test: Der Alleskönner für die Premium-Kompaktklasse?

Der Audi A3 ist seit jeher der Maßstab in der Premium-Kompaktklasse: hochwertig, technologisch fortschrittlich und ein perfekter Allrounder. Mit dem umfassenden Facelift für das Modelljahr 2025 schärft Audi nicht nur das Design, sondern erweitert das Konzept des A3 grundlegend. Mit der neuen Crossover-Variante A3 allstreet will der Bestseller nun endgültig zum universellen Alleskönner für jeden Geschmack werden. Wir klären im Klartext-Check, was das Update wirklich bringt und welche A3-Variante die beste Wahl ist.

Drei Charaktere: Sportback, Limousine oder der neue allstreet?

Die größte Neuerung ist die Erweiterung der A3-Familie. Neben dem klassischen Sportback und der eleganten Limousine gibt es nun den A3 allstreet, der mit seiner um 30 mm erhöhten Bodenfreiheit, einer robusten Offroad-Optik und einer höheren Sitzposition den Nerv der Zeit trifft.

Der A3 allstreet: Mehr als nur ein optisches Upgrade?

Ja, aber mit klaren Grenzen. Der allstreet bietet ein spürbar anderes Fahrgefühl. Das Ein- und Aussteigen ist bequemer, die Übersicht im Stadtverkehr besser. Das Fahrwerk ist komfortabler abgestimmt als beim strafferen S-line-Sportback.

Der Ingenieurs-Kompromiss ist hier clever gewählt: Der allstreet ist kein echter SUV. Er startet ohne Allradantrieb und ist nicht für das Gelände gedacht. Man tauscht die letzte Kurvendynamik des flacheren Sportback gegen einen Komfortgewinn und eine trendige Crossover-Optik – ein für viele Stadt- und Alltagsfahrer hochattraktiver Handel.

Klartext-Tipp: Machen Sie vor dem Kauf eine direkte Sitzprobe und Probefahrt im Vergleich zwischen dem Sportback (idealerweise mit S-line-Fahrwerk) und dem neuen allstreet. Die auf dem Papier geringe Höherlegung verändert den Charakter des Fahrzeugs spürbar. Nur der direkte Vergleich offenbart, welche Philosophie besser zu Ihrem persönlichen Fahrstil passt.

Die Antriebe: Effiziente Allrounder für jeden Tag

Zum Marktstart konzentriert sich Audi auf die Kernmotorisierungen, weitere Varianten inklusive eines neuen, reichweitenstarken Plug-in-Hybriden (ca. 100 km E-Reichweite) folgen.

  • 35 TFSI: Der 1.5-Liter-Mild-Hybrid-Benziner mit 150 PS ist die goldene Mitte und für die meisten Fahrer die perfekte Wahl. Er ist kultiviert, ausreichend kräftig und dank 48V-System und Zylinderabschaltung sehr effizient.
  • 35 TDI: Der 2.0-Liter-Diesel mit 150 PS bleibt der ungeschlagene Champion für Vielfahrer, die maximale Reichweite und geringe Betriebskosten auf der Langstrecke benötigen.

Innenraum & Qualität: Der Premium-Anspruch

Hier liegt weiterhin die größte Stärke des A3 im Vergleich zur Konkurrenz. Die Verarbeitungsqualität ist makellos, die Materialien sind hochwertig und die digitale Landschaft mit dem serienmäßigen „Virtual Cockpit“ und dem zentralen MMI-Touchscreen setzt Maßstäbe in der Klasse. Mit dem Facelift wurden Details wie die Ambientebeleuchtung und die Mittelkonsole verfeinert, was den Premium-Eindruck weiter steigert.

Quantifizierte Beweisführung: Der Preis des „Premium“

Vergleicht man einen gut ausgestatteten Audi A3 35 TFSI mit einem technisch fast identischen VW Golf 1.5 eTSI, ergibt sich oft ein Preisunterschied von 4.000 bis 5.000 €.

  • a. Problem (Situation): Ein Käufer fragt sich, worin dieser Aufpreis begründet liegt, wenn Motor und Getriebe identisch sind.
  • b. Lösung (Analyse): Der Aufpreis fließt nicht in die Kerntechnik, sondern in das Markenerlebnis.
  • c. Ergebnis (der „Premium-Faktor“):
    • Materialien: Hochwertigere Kunststoffe, feinere Stoffe, Echtholz- oder Aluminium-Dekore im A3 vs. funktionalem Hartplastik im Golf.
    • Verarbeitung: Engere Spaltmaße, satteres Schließgeräusch der Türen, präziser klickende Schalter.
    • Design & Prestige: Das progressive Audi-Design und das Prestige der vier Ringe.
    • Fazit: Der Aufpreis ist der quantifizierbare Preis für ein überlegenes haptisches, akustisches und visuelles Erlebnis.

Der „Preis eines Fehlers“: Falsch investiertes Geld bei den Extras. Ein häufiger Fehler ist, das Budget in teure optische Pakete und große Felgen zu investieren, aber an essenziellen Komfort- und Sicherheitsfeatures zu sparen.

  • Die Konsequenz: Man fährt einen A3, der zwar sportlich aussieht, aber auf den 19-Zoll-Rädern unkomfortabel abrollt und dem die nützlichen Assistenzsysteme für die Langstrecke fehlen.
  • Die „Kosten“: Der Wertverlust für rein optische Extras ist deutlich höher als für funktionale Ausstattung. Beim Wiederverkauf zählen Posten wie das Assistenzpaket Plus, die 3-Zonen-Klimaautomatik oder Matrix-LED-Scheinwerfer mehr als die teuerste Felgenoption. Der „Preis“ dieses Fehlers ist ein schlechterer Restwert und ein im Alltag weniger komfortables und sicheres Auto.

Technische Daten: Audi A3 (2025) im Vergleich (35 TFSI S tronic)

Merkmal
A3 Sportback
A3 Limousine
A3 allstreet
Motor
1.5-l R4-Benzin MHEV
1.5-l R4-Benzin MHEV
1.5-l R4-Benzin MHEV
Leistung
110 kW / 150 PS
110 kW / 150 PS
110 kW / 150 PS
0-100 km/h
8,1 s
8,1 s
8,4 s
Höhe
1,44 m
1,43 m
1,47 m
Kofferraum
380 Liter
425 Liter
380 Liter
Preis (Basis)
ab ca. 35.650 €
ab ca. 36.450 €
ab ca. 37.450 €

Wie schlägt sich der Audi A3 gegen BMW 1er und Mercedes A-Klasse?

Der A3 positioniert sich nach dem Facelift noch stärker als der technologisch führende und vielseitigste Allrounder.

Modell
Audi A3
BMW 1er (neu)
Mercedes A-Klasse
Stärken
Innenraum-Qualität, digitale Technik, Variantenvielfalt (allstreet)
Fahrdynamik, agiles Handling, effiziente Motoren
Hoher Fahrkomfort, MBUX-Sprachsteuerung
Schwächen
Weniger emotionales Fahrwerk als der BMW
Weniger hochwertig wirkender Innenraum
Teils unübersichtliche Bedienung
Besonderheit
A3 allstreet, wählbare Lichtsignaturen
Klassischer Hinterradantriebs-Charakter (trotz Frontantrieb)
Opulente „Widescreen“-Optik
Fokus
Technologischer Alleskönner
Sportlicher Fahrer
Komfortabler Tech-Cruiser

Fazit: Das Facelift des Audi A3 ist mehr als nur Kosmetik. Mit der Einführung des A3 allstreet wird der Bestseller zur vielseitigsten Modellreihe im Premium-Kompaktsegment und bietet für fast jeden Geschmack die passende Karosserieform. Er untermauert seinen Anspruch als Klassenprimus mit überragender Verarbeitungsqualität, einem hochmodernen digitalen Ökosystem und ausgewogenen, effizienten Antrieben. Auch wenn er nicht der dynamischste und nicht der günstigste ist, so ist der Audi A3 in seiner Gesamtheit doch das wohl kompletteste und reifste Angebot in seiner Klasse.

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Author: Redaktion
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