Der Hyundai Tucson ist seit seiner Einführung 2020 das Design-Statement im umkämpften C-SUV-Segment. Kein anderes Auto in dieser Klasse polarisiert und fasziniert mit seiner „Parametric Dynamics“-Formensprache und der unsichtbaren Lichtsignatur so sehr. Für das Modelljahr 2025 hat Hyundai seinem Bestseller ein umfassendes Facelift spendiert, das eine überraschende Wendung nimmt: Während das Exterieur nur behutsam geschärft wurde, ist der Innenraum eine Revolution der Vernunft. Wir klären im Klartext-Check, ob diese neue Mischung aus extravagantem Design und klassischer Bedienbarkeit die perfekte Formel ist.
Die größte Neuerung: Das komplett neue Cockpit
Hyundai hat auf die Kritik am bisherigen, volldigitalen Cockpit ohne physische Tasten gehört. Das Ergebnis ist ein komplett neu gestaltetes Armaturenbrett, das auf eine deutlich verbesserte Ergonomie und Bedienbarkeit setzt.
Weg vom Touch, hin zum Taster
Das neue Cockpit wird von einer eleganten, horizontalen Panoramaleiste dominiert, die zwei 12,3-Zoll-Bildschirme für Instrumente und Infotainment nahtlos integriert. Darunter kehrt Hyundai zu einer klassischen Bedienleiste mit physischen Tasten und Drehreglern für die wichtigsten Funktionen wie Klimasteuerung, Sitzheizung und Lautstärke zurück. Auch der Automatik-Wählhebel wandert als eleganter Lenkstockhebel hinter das neue, modernere Lenkrad. Dieser Schritt zurück zur Haptik ist ein gewaltiger Fortschritt für die Bedienung während der Fahrt und ein klares Argument gegen die überdigitalisierte Konkurrenz.
Die Antriebe: Effiziente Vielfalt für jeden Bedarf
Die Stärke des Tucson bleibt seine breite Palette an elektrifizierten Antrieben. Für jeden Fahrprofil gibt es die passende, effiziente Lösung.
Vollhybrid und Plug-in-Hybrid: Die Stars der Baureihe
Der Vollhybrid (HEV) mit 215 PS Systemleistung ist für die meisten Käufer die goldene Mitte. Er kombiniert spritzige Fahrleistungen mit einem exzellenten Realverbrauch von rund 6,0 bis 6,5 l/100 km, ohne dass externes Laden nötig ist. Der Plug-in-Hybrid (PHEV) ist mit einer Systemleistung von 252 PS das Topmodell und richtet sich an Pendler mit Lademöglichkeit. Seine 13,8-kWh-Batterie ermöglicht eine praxisnahe elektrische Reichweite von rund 50-60 km, was für die meisten täglichen Fahrten ausreicht und ihn für Dienstwagenfahrer steuerlich attraktiv macht.
Der „Preis eines Fehlers“: Der Kauf des PHEV ohne regelmäßiges Laden. Ein Käufer, der von der höheren Leistung des Plug-in-Hybriden angezogen wird, aber keine Lademöglichkeit hat, macht einen teuren Fehler.
- Die Konsequenz: Er fährt ein permanent schwereres Auto (durch die leere Batterie) und hat dadurch im reinen Benzinbetrieb einen höheren Verbrauch als der leichtere und günstigere Vollhybrid.
- Die „Kosten“: Man zahlt einen Aufpreis von mehreren tausend Euro für eine Technologie, die man nicht nutzt und die das Auto ineffizienter macht. Der finanzielle „Preis“ dieses Fehlers ist ein unrentabler Kauf, der die Betriebskosten unnötig erhöht.
Mild-Hybrid und Diesel: Die bewährten Alternativen
Für preissensiblere Käufer steht der 1.6 T-GDI Benzinmotor mit 160 PS als 48V-Mild-Hybrid zur Verfügung. Der sparsame Diesel mit 136 PS bleibt eine exzellente, wenn auch seltener gewordene Option für extreme Vielfahrer mit hohem Autobahnanteil.
Klartext-Tipp: Nehmen Sie sich bei der Probefahrt bewusst Zeit, die neue Bedienlogik im Cockpit zu erfahren. Testen Sie die Erreichbarkeit der physischen Tasten während der Fahrt. Dieser „altmodische“ Vorteil in der Ergonomie ist eines der stärksten Kaufargumente des neuen Tucson im Vergleich zu seinen Konkurrenten.
Fahrkomfort und Praktikabilität: Souverän und geräumig
Der Ingenieurs-Kompromiss des Tucson liegt in seiner klaren Ausrichtung auf Komfort. Er opfert die letzte Kurven-Agilität, die etwa ein Ford Kuga oder Seat Ateca bieten, zugunsten eines sehr ausgewogenen und sanften Fahrwerks. Besonders mit den optionalen adaptiven Dämpfern gleitet der Tucson souverän über Fahrbahnunebenheiten und ist damit ein exzellenter Reisewagen.
Seine Praktikabilität bleibt eine Stärke. Der Kofferraum ist mit bis zu 616 Litern (beim Hybrid) einer der größten im Segment und macht den Tucson zu einem vollwertigen Familien-SUV. Die im Verhältnis 40:20:40 umklappbare Rücksitzlehne erhöht die Variabilität zusätzlich.
Technische Daten: Hyundai Tucson (2025) im Vergleich
Merkmal | 1.6 T-GDI Hybrid (HEV) | 1.6 T-GDI Plug-in-Hybrid (PHEV) |
Motor | 1.6-l R4-Benzin + E-Motor | 1.6-l R4-Benzin + E-Motor |
Systemleistung | 158 kW / 215 PS | 185 kW / 252 PS |
Antrieb | Front / Allrad | Allrad |
WLTP-Verbrauch | 5,9 l/100 km (komb.) | 1,3 l/100 km (gewichtet) |
Batterie | 1,49 kWh | 13,8 kWh |
WLTP E-Reichweite | – | bis 65 km |
Kofferraum | 616 Liter | 558 Liter |
Preis (Basis) | ab ca. 42.000 € | ab ca. 49.000 € |
Wie schlägt sich der Tucson gegen Tiguan, Sportage und Co.?
Mit dem Facelift stärkt der Tucson seine Position als der expressive Allrounder, der nun auch bei der Bedienung überzeugt.
Modell | Hyundai Tucson | VW Tiguan (neu) | Kia Sportage |
Stärken | Expressives Design, neues Cockpit mit Tasten, Garantie (5 J.) | Enorme PHEV-Reichweite (ca. 100km), hoher Komfort | Design, 7-Jahres-Garantie, Preis-Leistung |
Schwächen | PHEV-Reichweite geringer als beim neuen Tiguan | Konservatives Design, hohe Preise | Weniger edle Materialien als im Tucson |
Besonderheit | Parametrisches Design, Bedienkonzept | Neues Digital Cockpit Pro, hohe Anhängelast | GT-Line mit sportlicher Optik |
Fokus | Design & Ergonomie | Technologischer Allrounder | Preis-Leistung & Design |
Fazit: Das Facelift des Hyundai Tucson ist eine meisterhafte Weiterentwicklung. Hyundai hat die größte Stärke – das mutige Design – beibehalten und die größte Schwäche – das umständliche Bediensystem – konsequent eliminiert. Das Ergebnis ist ein extrem komplettes, komfortables und praktisches SUV, das nun mit einem der besten Cockpits seiner Klasse überzeugt. Gepaart mit der breiten Palette an effizienten Hybrid-Antrieben und der langen Garantie ist der Tucson für 2025 eine der intelligentesten und attraktivsten Wahlen im hart umkämpften C-SUV-Segment.
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