Audi A5 e-tron (2026) im Test: Der elektrische A4-Nachfolger, der alles besser macht?

Jahrelang war der Audi A4 das Herz der Marke – der Inbegriff der Premium-Mittelklasse. Nun steht sein elektrischer Nachfolger in den Startlöchern, der aufgrund einer neuen Nomenklatur voraussichtlich als Audi A5 e-tron firmieren wird. Doch der Name ist Nebensache, denn technisch ist dieses Auto eine Revolution: Basierend auf der mit Porsche entwickelten 800-Volt-Premium-Platform-Electric (PPE), soll er mit überragender Reichweite, ultraschnellem Laden und – als heiliger Gral für deutsche Autokäufer – auch als Kombi (Avant) die Konkurrenz von BMW und Tesla in den Schatten stellen. Wir klären im Klartext-Check, ob dieses Versprechen gehalten wird.

Die PPE-Plattform: Das technologische Herzstück der Revolution

Der A5 e-tron ist keine Weiterentwicklung, er ist ein Neuanfang. Die PPE-Architektur ist das entscheidende Element, das ihn von älteren E-Autos abhebt.

Reichweite und Laden: Endlich frei von Kompromissen?

Ja, die PPE-Plattform beendet die Reichweitenangst in der Mittelklasse. Mit einer großen Batterie von rund 100 kWh (netto) ausgestattet, wird der A5 e-tron eine WLTP-Reichweite von bis zu 700 Kilometern erreichen. Das ist ein absoluter Spitzenwert, der ihn voll langstreckentauglich macht. Noch wichtiger ist jedoch die Ladegeschwindigkeit:

Eine Quantifizierte Beweisführung zum Ladevorteil der 800-Volt-Technik:

• a. Problem (Situation): Ein Fahrer muss auf einer langen Reise möglichst schnell Energie für die nächste Etappe (ca. 300 km) nachladen.
• b. Lösung (Technologie): Der A5 e-tron kann dank seiner 800-Volt-Architektur mit bis zu 270 kW an DC-Schnellladesäulen laden.
• c. Ergebnis (Zeitersparnis): Um Energie für rund 300 km nachzuladen, benötigt der A5 e-tron unter idealen Bedingungen nur etwa 10 Minuten. Ein Fahrzeug mit einer gewöhnlichen 400-Volt-Architektur und einer Ladeleistung von z.B. 150 kW würde für dieselbe Reichweite etwa 20-25 Minuten benötigen. Diese Halbierung der Standzeit ist der entscheidende Vorteil auf der Langstrecke.

Der Avant: Der wahre Gamechanger

Die vielleicht wichtigste Nachricht für den deutschen Markt: Den A5 e-tron wird es von Anfang an auch als Avant (Kombi) geben. Damit ist er eines der ersten elektrischen Premium-Modelle, das die Praktikabilität eines Kombis mit einer reichweitenstarken E-Plattform verbindet. Er bietet voraussichtlich ein Ladevolumen von über 500 Litern und wird damit zum ersten echten elektrischen Familien- und Dienstwagen-Kombi von Audi.

Die Antriebe: Effizienter Heckantrieb oder souveräner quattro?

Die PPE-Plattform ist flexibel. Die Basismodelle werden voraussichtlich mit einem effizienten Heckantrieb und rund 300 PS starten, was für die meisten Fahrer mehr als ausreichend sein dürfte. Darüber rangieren die legendären quattro-Versionen mit einem zweiten E-Motor an der Vorderachse, die Systemleistungen von 400 bis über 500 PS ermöglichen. An der Spitze wird ein RS 5 e-tron mit über 600 PS erwartet, der in die Liga der E-Supersportler vorstößt.

Innenraum: Digitale Perfektion?

Der Innenraum wird sich an der neuen Designlinie des Audi Q6 e-tron orientieren. Das bedeutet ein großes, freistehendes „Virtual Cockpit“ und einen zentralen MMI-Touchscreen, ergänzt durch ein optionales Beifahrerdisplay. Die Verarbeitungsqualität wird, wie von Audi gewohnt, den Maßstab in der Klasse setzen.

Der Ingenieurs-Kompromiss der neuen PPE-Plattform liegt im Detail: Um die große Batterie flach im Boden unterzubringen und eine sportliche, niedrige Silhouette zu ermöglichen, ist die Raumausnutzung auf maximale Effizienz getrimmt. Im Gegensatz zu hochbauenden SUVs wird das Raumgefühl im Fond zwar großzügig, aber nicht opulent sein. Man opfert die maximale „Lounge-Atmosphäre“ zugunsten einer überlegenen Aerodynamik und Fahrdynamik – ein klassischer Audi-Kompromiss.

Der „Preis eines Fehlers“: Nur auf die maximale Reichweite schielen. Ein Käufer, der hauptsächlich Kurzstrecke fährt, wählt die teuerste Variante mit der größten Batterie und Allradantrieb.

• Die Konsequenz: Er zahlt einen erheblichen Aufpreis für eine Reichweite, die er im Alltag nie benötigt. Das höhere Gewicht der großen Batterie und des zweiten Motors führt zudem zu einem leicht höheren Verbrauch auf der Kurzstrecke.
• Die „Kosten“: Der „Preis“ dieses Fehlers ist eine ineffiziente Investition von ca. 8.000 – 10.000 €. Für dieses Fahrprofil wäre eine Basisversion mit Heckantrieb und kleinerer Batterie die deutlich wirtschaftlichere und smartere Wahl gewesen, die im Alltag immer noch mehr als genug Reichweite bietet.

Klartext-Tipp: Wenn Sie zwischen dem Sportback und dem Avant schwanken, achten Sie nicht nur auf das Ladevolumen. Der Avant wird durch sein längeres Dach voraussichtlich eine bessere Geräuschdämmung im Innenraum und eine etwas höhere Kopffreiheit im Fond bieten. Für Langstreckenfahrer könnte der Avant somit die komfortablere Wahl sein.

Technische Daten: Audi A5 e-tron (2026) (geschätzte Werte)

Wie schlägt sich der A5 e-tron gegen BMW i4 und Tesla Model 3?

Der Audi A5 e-tron greift die etablierte Konkurrenz frontal an und setzt in entscheidenden Punkten neue Maßstäbe.

Fazit: Der kommende Audi A5 e-tron ist mehr als nur ein Nachfolger des A4. Er ist Audis technologische Machtdemonstration in der elektrischen Mittelklasse. Mit der überlegenen PPE-Plattform setzt er neue Maßstäbe bei Reichweite und insbesondere bei der Ladegeschwindigkeit. Die Verfügbarkeit als Avant ist ein entscheidender Vorteil, der ihn für viele zum einzig wahren elektrischen Premium-Allrounder machen wird. Wenn Audi die gewohnt hohe Qualität im Innenraum beibehält und die Software reibungslos funktioniert, hat der A5 e-tron das Potenzial, nicht nur seine deutschen Konkurrenten zu überholen, sondern die gesamte Klasse neu zu definieren.

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