Der Ford Kuga war schon immer einer der fahraktivsten und dynamischsten Vertreter im Segment der Kompakt-SUVs. Mit dem großen Facelift für das Modelljahr 2025 will Ford diese Stärke untermauern und gleichzeitig die größten Schwächen des Vorgängers ausmerzen. Ein komplett neues, selbstbewusstes „US-Design“, ein riesiger Touchscreen im Innenraum und ein optimierter Plug-in-Hybrid-Antrieb sollen den Kuga wieder an die Spitze der europäischen Verkaufscharts bringen. Wir klären im Klartext-Check, ob das gelingt.
Design und Innenraum: Eine digitale Revolution
Die auffälligste Änderung ist das neue Gesicht. Der Kuga wirkt mit seinem steileren Kühlergrill und der durchgehenden LED-Lichtleiste deutlich bulliger und präsenter. Im Innenraum fand jedoch die eigentliche Revolution statt.

Das neue Cockpit: Größer, schneller, besser?
Das alte, kleinteilige Cockpit ist Geschichte. Dominiert wird der neue Innenraum von einem riesigen 13,2-Zoll-Horizontal-Touchscreen mit der neuesten SYNC 4-Software. Das System ist schneller, bietet kabelloses Apple CarPlay/Android Auto und übernimmt fast alle Funktionen.
Der Ingenieurs-Kompromiss: Ford geht den Weg der radikalen Digitalisierung. Physische Tasten für die Klimasteuerung wurden abgeschafft und in eine permanent sichtbare Leiste am unteren Bildschirmrand integriert. Man opfert die blinde, haptische Bedienbarkeit für eine aufgeräumte, moderne Optik. Das ist Geschmackssache, funktioniert in der Praxis aber dank der großen Bedienfelder und der schnellen Software erstaunlich gut.
Die Antriebe: Der Plug-in-Hybrid bleibt der Star
Ford hat das Motorenangebot gestrafft und den Diesel gestrichen. Der Fokus liegt klar auf den elektrifizierten Benzin-Antrieben.
Der Plug-in-Hybrid (PHEV): Der Dauerbrenner
Der Kuga PHEV war in den letzten Jahren einer der meistverkauften Plug-in-Hybride in Europa. Mit dem Facelift wurde der Antrieb optimiert. Die Systemleistung des 2,5-Liter-Benziners und des E-Motors steigt auf 243 PS. Die 14,4-kWh-Batterie ermöglicht eine praxisnahe elektrische Reichweite von rund 60 bis 69 Kilometern.
Eine Quantifizierte Beweisführung zum PHEV-Nutzen:
- a. Problem (Situation): Ein Pendler mit einer täglichen Fahrstrecke von 50 km will seine Kraftstoffkosten minimieren.
- b. Lösung (Technologie): Der Kuga PHEV kann die gesamte Strecke rein elektrisch zurücklegen.
- c. Ergebnis (Kostenersparnis): Im Vergleich zu einem reinen Benziner mit einem Verbrauch von 7 l/100 km spart der Fahrer bei einem Benzinpreis von 1,80 €/l täglich rund 6,30 €. Auf das Jahr hochgerechnet (220 Arbeitstage) ergibt das eine Ersparnis von über 1.300 €, die den höheren Anschaffungspreis über die Haltedauer amortisiert.
Vollhybrid (FHEV) und Benziner: Die Alternativen
Für Fahrer ohne Lademöglichkeit ist der Vollhybrid (FHEV) mit 180 PS (FWD) oder 183 PS (AWD) eine exzellente, sehr effiziente Alternative. Als preiswerter Einstieg dient der bekannte 1.5 EcoBoost-Benziner mit 150 PS und manuellem Getriebe.
Fahrdynamik und Praktikabilität: Die bewährten Stärken
Hier bleibt der Kuga sich treu. Er gehört weiterhin zu den agilsten und am besten fahrenden SUVs seiner Klasse. Die Lenkung ist präzise, das Fahrwerk bietet einen exzellenten Kompromiss aus sportlicher Straffheit und gutem Komfort.
Der „Preis eines Fehlers“: Den Verlust des Kofferraumvolumens beim PHEV unterschätzen. Ein Käufer, der maximale Praktikabilität für die Familie sucht, muss sich der Konsequenzen der Batterie bewusst sein.
- Die Konsequenz: Durch die Batterie unter dem Ladeboden schrumpft das Kofferraumvolumen beim Plug-in-Hybrid von sehr guten 475 Litern auf nur noch 412 Liter. Zudem entfällt die Möglichkeit, den Ladeboden in der Höhe zu verstellen.
- Die „Kosten“: Der „Preis“ ist ein spürbarer Verlust an Ladekapazität. Der Raum für eine große Reisetasche oder mehrere Einkaufskisten geht verloren. Für Familien, die regelmäßig mit viel Gepäck unterwegs sind, kann dies ein entscheidender Nachteil sein.
Klartext-Tipp: Die um 15 Zentimeter verschiebbare Rücksitzbank ist eines der besten Features des Kuga (nicht bei PHEV). Sie ermöglicht, je nach Bedarf, entweder eine fürstliche Beinfreiheit im Fond oder ein auf bis zu 645 Liter vergrößertes Kofferraumvolumen. Testen Sie diese Funktion bei der Probefahrt unbedingt aus.
Technische Daten: Ford Kuga (Facelift 2025) im Vergleich
Merkmal | 1.5 EcoBoost (Benzin) | 2.5 FHEV (Vollhybrid) | 2.5 PHEV (Plug-in-Hybrid) |
Motor | 1.5-l R3-Turbobenzin | 2.5-l R4-Hybrid | 2.5-l R4-PHEV |
Leistung | 110 kW / 150 PS | 132 kW / 180 PS (System) | 179 kW / 243 PS (System) |
WLTP-Verbrauch | 6,4 l/100 km | 5,3 l/100 km | 0,9 l/100 km (gew.) |
WLTP E-Reichweite | – | – | bis 69 km |
Kofferraum | 475 – 645 Liter | 475 – 645 Liter | 412 – 581 Liter |
Preis (Titanium) | ab ca. 36.000 € | ab ca. 40.000 € | ab ca. 44.500 € |
Wie schlägt sich der Kuga gegen Tiguan, Tucson und Co.?
Der Kuga behauptet seine Position als die fahrdynamische Alternative im Segment.
Modell | Ford Kuga | VW Tiguan (neu) | Hyundai Tucson |
Stärken | Fahrdynamik, gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, bewährter PHEV | Enorme PHEV-Reichweite (ca. 120km), hoher Komfort | Expressives Design, gutes Bedienkonzept, Garantie (5 J.) |
Schwächen | PHEV-Reichweite geringer als beim neuen Tiguan, Innenraum weniger edel | Hohe Preise | Weniger agiles Fahrverhalten |
Besonderheit | Sportliches Handling, verschiebbare Rückbank | DC-Laden für PHEV, neues Cockpit | Parametrisches Design |
Fokus | Der sportliche Allrounder | Der technologische Perfektionist | Design & Ergonomie |
Fazit: Das Facelift hat dem Ford Kuga gutgetan. Mit seinem neuen, selbstbewussten Look und dem hochmodernen Infotainment-System ist er technologisch wieder voll auf der Höhe der Zeit. Seine Kernkompetenz – das überdurchschnittlich gute Fahrverhalten – bleibt erhalten. Der Plug-in-Hybrid ist nach wie vor eine der besten und meistverkauften Optionen auf dem Markt. Auch wenn er bei der reinen E-Reichweite nicht mit dem brandneuen VW Tiguan mithalten kann, bleibt der Kuga in der Summe seiner Eigenschaften eine extrem attraktive, fahraktive und preislich faire Alternative im hart umkämpften SUV-Dschungel.
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