Der erste Hyundai Kona war ein frecher und erfolgreicher Pionier im Segment der kleinen SUVs. Mit der komplett neuen, zweiten Generation wagt Hyundai nun den Sprung in die nächste Klasse: Der Kona ist deutlich gewachsen, radikal futuristisch designt und bietet eine in diesem Segment unübertroffene Vielfalt an modernen Antrieben. Entwickelt nach dem „EV-first“-Prinzip, steht die Elektroversion im Mittelpunkt, doch auch die Hybride sind überzeugend. Wir klären im Klartext-Check, welcher Kona für wen die beste Wahl ist und ob er der neue Maßstab seiner Klasse ist.
Die Antriebe: Die Macht der freien Wahl
Kaum ein anderer Hersteller bietet in dieser Klasse eine so lückenlose Elektrifizierungs-Strategie an. Vom preiswerten Mild-Hybrid bis zum reichweitenstarken Elektroauto ist für jedes Profil der passende Antrieb dabei.
Kona Elektro: Der Star der Baureihe
Der Kona Elektro ist das Herzstück und Aushängeschild der neuen Generation. Er ist in zwei Versionen verfügbar:
- Standard-Reichweite: Mit einer 48,4-kWh-Batterie und 156 PS ist diese Version die ideale und kosteneffiziente Wahl für den Stadt- und Pendlerverkehr. Die WLTP-Reichweite von ca. 377 km ist für den Alltag absolut ausreichend.
- Long-Range: Die Topversion mit der großen 65,4-kWh-Batterie und 218 PS ist ein vollwertiges Erstauto. Die WLTP-Reichweite von bis zu 514 km ist ein Spitzenwert in dieser Klasse und macht den Kona voll langstreckentauglich.
Eine Quantifizierte Beweisführung zum Nutzen der Vorkonditionierung:
- a. Problem (Situation): Ein E-Auto-Fahrer will im Winter an einer DC-Schnellladesäule laden. Der Akku ist kalt, was die Ladeleistung drastisch reduziert.
- b. Lösung (Technologie): Der neue Kona Elektro verfügt über eine automatische Batterie-Vorkonditionierung. Gibt man im Navigationssystem eine Ladesäule als Ziel ein, heizt das System den Akku auf dem Weg dorthin auf die optimale Temperatur vor.
- c. Ergebnis (Zeitersparnis): Statt mit reduzierter Leistung von z.B. nur 40-50 kW zu laden, kann der Kona sofort die maximale Ladeleistung von über 100 kW abrufen. Ein Ladestopp von 10-80% verkürzt sich so im Winter von ca. 45 Minuten auf unter 30 Minuten. Das ist ein im Alltag relevanter Gewinn an Zeit und Komfort.
Kona Hybrid: Der unkomplizierte Sparer
Der Vollhybrid mit 141 PS Systemleistung ist die perfekte Wahl für alle, die sich nicht mit Ladekabeln beschäftigen wollen. Er kombiniert einen 1,6-Liter-Benziner mit einem E-Motor und einem 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe. Das System ermöglicht einen sehr niedrigen Realverbrauch von rund 5,0 Litern pro 100 km, da besonders im Stadtverkehr häufig rein elektrisch gefahren wird.

Design und Innenraum: Futuristisch und geräumig
Das Design ist mutig. Die durchgehenden LED-Lichtbänder an Front und Heck („Seamless Horizon Lamp“) und die scharfen Kanten heben den Kona deutlich von der Masse ab. Der größte Fortschritt fand jedoch im Innenraum statt. Dank des längeren Radstands ist der neue Kona kein Kleinwagen-SUV mehr, sondern ein vollwertiger Kompakter. Besonders der Platz im Fond hat enorm gewonnen und ist nun auch für Erwachsene bequem. Der Kofferraum ist mit 466 Litern ebenfalls auf Top-Niveau in seiner Klasse.
Das Cockpit ist modern und fahrerorientiert, mit einem großen Panorama-Display, das zwei 12,3-Zoll-Bildschirme vereint.
Der Ingenieurs-Kompromiss: Um die breite Antriebsvielfalt auf einer Plattform zu ermöglichen, ist der Kona Elektro kein reines „Skateboard“-Design. Das bedeutet, dass der Innenraumboden nicht komplett flach ist wie bei einigen reinen E-Autos und auf einen vorderen Kofferraum („Frunk“) verzichtet wurde. Man opfert diese letzten E-Auto-Vorteile zugunsten der Flexibilität, auch effiziente und günstigere Hybrid-Antriebe anbieten zu können, was den Kona für eine breitere Käuferschicht zugänglich macht.
Der „Preis eines Fehlers“: Die falsche Elektro-Version wählen. Ein Käufer, der nur in der Stadt fährt, wählt die teure Long-Range-Version.
- Die Konsequenz: Er zahlt einen erheblichen Aufpreis für eine Reichweite, die er nie nutzt, und hat durch die schwerere Batterie einen minimal höheren Stromverbrauch im Stadtverkehr.
- Die „Kosten“: Der „Preis“ ist eine unnötige Mehrausgabe von mehreren tausend Euro. Für dieses Profil wäre die Standard-Range-Version die wirtschaftlichere und smartere Wahl gewesen, die im urbanen Raum mehr als genug Reichweite bietet.
Klartext-Tipp: Achten Sie auf den „i-Pedal“-Modus im Kona Elektro. Er ermöglicht echtes Ein-Pedal-Fahren bis zum Stillstand. Besonders im dichten Stadtverkehr ist dies extrem komfortabel und steigert die Effizienz durch maximale Rekuperation.
Technische Daten: Hyundai Kona (2025) im Vergleich
Merkmal | Kona Elektro (65,4 kWh) | Kona Hybrid (HEV) |
Motor | Elektromotor | 1.6-l R4-Benzin + E-Motor |
Leistung | 160 kW / 218 PS | 104 kW / 141 PS (System) |
Batterie | 65,4 kWh (netto) | 1,56 kWh |
WLTP-Reichweite | bis 514 km | – |
WLTP-Verbrauch | 14,7 kWh/100 km | 4,5 l/100 km |
Kofferraum | 466 Liter | 466 Liter |
Preis (Basis) | ab ca. 45.000 € | ab ca. 35.000 € |
Wie schlägt sich der Kona gegen die Konkurrenz?
Der neue Kona positioniert sich als der geräumige Technologieträger mit der größten Antriebsvielfalt.
Modell | Hyundai Kona Elektro (Long Range) | Kia Niro EV | Peugeot e-2008 |
Stärken | Reichweite, Platzangebot, modernes Design | 7-Jahres-Garantie, Effizienz, Frunk (kl.) | Premium-Anmutung, komfortables Fahrwerk |
Schwächen | Kein Frunk, Design polarisiert | Etwas weniger Reichweite | Weniger Platz im Fond, kleinerer Akku |
Batterie (netto) | 65,4 kWh | 64,8 kWh | 51 kWh |
Kofferraum | 466 Liter | 475 Liter | 434 Liter |
Fokus | Technologischer Allrounder | Vernünftiger Pragmatiker | Stilvoller Europäer |
Fazit: Der neue Hyundai Kona ist ein gewaltiger Sprung nach vorn und etabliert sich als einer der stärksten und vielseitigsten Wettbewerber im Segment der kompakten Crossover. Mit seinem enormen Platzangebot, dem futuristischen Design und vor allem der exzellenten Elektroversion mit riesiger Reichweite setzt er neue Maßstäbe. Er ist die perfekte Wahl für Käufer, die ein modernes, geräumiges und technologisch fortschrittliches Auto suchen und die Freiheit schätzen, den für sie exakt passenden Antrieb wählen zu können. Er ist kein Nischenprodukt mehr, sondern ein echter Alleskönner.
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