Škoda elektrifiziert sein Herzstück: Der Elroq tritt ab 2025 das schwere Erbe des Bestsellers Karoq an und soll als kompakter, praktischer und preislich attraktiver Elektro-SUV die breite Masse überzeugen. Positioniert unter dem größeren Enyaq, kombiniert er das neue, robuste „Modern Solid“-Design der Marke mit bewährter VW-Konzerntechnik und den berühmten „Simply Clever“-Lösungen. Kann dieser Spagat gelingen?
Die Antriebe: Effiziente Auswahl für jeden Bedarf
Der Elroq nutzt die bekannte MEB-Plattform und profitiert von den neuesten Antriebs- und Batterie-Updates des Konzerns.

Elroq 85: Der souveräne Alleskönner
Die zum Start wichtigste und für die meisten Käufer beste Wahl ist der Elroq 85. Er kombiniert die große 77-kWh-Nettobatterie mit dem neuen, kraftvollen Heckmotor, der 286 PS leistet. Diese Kombination sorgt für souveräne Fahrleistungen (0-100 km/h in 6,6 s) und eine exzellente WLTP-Reichweite von bis zu 573 km. Im Praxisbetrieb sind realistische Reichweiten zwischen 400 km (Winter/Autobahn) und 500 km (Sommer/Mix) zu erwarten, was den Elroq zu einem vollwertigen Familien- und Reiseauto macht.
Elroq 50: Der preiswerte Einstieg
Für Käufer mit geringerem Budget und Fahrprofil wird es den Elroq 50 mit einer kleineren 52-kWh-Batterie geben. Mit einer Reichweite von rund 375 km und einem sehr attraktiven Einstiegspreis von unter 35.000 € zielt er direkt auf preisbewusste Käufer und den urbanen Einsatz.
Der Lade-Kompromiss: Gut, aber nicht Spitze
Der Elroq lädt mit solider Geschwindigkeit, aber er setzt keine neuen Rekorde.
Eine Quantifizierte Beweisführung:
- a. Problem (Situation): Ein Fahrer muss auf der Langstrecke von 10 auf 80 Prozent nachladen.
- b. Lösung (Technologie): Der Elroq 85 wurde ursprünglich mit bis zu 175 kW Ladeleistung angekündigt. Neuere Modelle ab Sommer 2025 werden jedoch mit einer neuen Zellchemie ausgeliefert, die die Spitzenleistung auf 135 kW begrenzt.
- c. Ergebnis (Analyse): Obwohl die Spitzenleistung sinkt, verspricht Škoda dank einer stabileren, flacheren Ladekurve, dass die Ladezeit von 10-80 % bei schnellen 28 Minuten bleibt. Der Kompromiss liegt also weniger in der Gesamtdauer, sondern darin, dass das ultraschnelle „Nachladen für 100 km in 5 Minuten“ bei fast leerem Akku entfällt.
Der Ingenieurs-Kompromiss: Platzhirsch mit kleinen Abstrichen
Der Ingenieurs-Kompromiss des Elroq liegt in seiner Positionierung zwischen dem kleineren VW ID.3 und dem größeren Škoda Enyaq. Um einen attraktiven Preis zu realisieren und den Enyaq nicht zu kannibalisieren, wurden gezielte Entscheidungen getroffen. Mit 470 Litern Kofferraumvolumen ist er sehr geräumig für seine Klasse, aber spürbar kleiner als der Enyaq (585 Liter). Er opfert das maximale Ladevolumen seines großen Bruders für kompaktere, stadttauglichere Abmessungen und einen günstigeren Einstiegspunkt.
Der „Preis eines Fehlers“: Am Allradantrieb sparen. Ein Käufer in einer schneereichen, bergigen Region entscheidet sich für den heckgetriebenen Elroq 85, obwohl die Allradversion „85x“ angekündigt ist.
- Die Konsequenz: Trotz guter Traktionskontrolle kann der heckgetriebene Elroq bei winterlichen Steigungen oder auf rutschigem Untergrund an seine Grenzen kommen.
- Die „Kosten“: Der „Preis“ ist ein Verlust an Sicherheit und Souveränität unter schwierigen Bedingungen. Der Aufpreis für den Allradantrieb „85x“ (verfügbar ab Mitte 2025) ist eine direkte Investition in ganzjährige Fahrstabilität und Sicherheit, die für Bewohner entsprechender Regionen essenziell ist.
Klartext-Tipp: Achten Sie auf die typischen „Simply Clever“-Details. Auch der Elroq wird wieder über den obligatorischen Eiskratzer im Tankdeckel (bzw. Ladeklappe), Regenschirmfächer in den Türen und weitere praktische Helfer verfügen, die den Alltag erleichtern und Škoda von seinen Konzernbrüdern abheben.
Technische Daten: Škoda Elroq 85 (2025)
Merkmal | Škoda Elroq 85 (Heckantrieb) |
Motor | E-Motor (Heck) |
Leistung | 210 kW / 286 PS |
Batterie (netto) | 77 kWh |
WLTP-Reichweite | bis 573 km |
Max. Ladeleistung (DC) | 135 kW (neu) / 175 kW (alt) |
Ladezeit 10-80% (DC) | ca. 28 min |
Kofferraum | 470 Liter |
Preis (Basis) | ab 43.900 € |
Wie schlägt sich der Elroq gegen die Konkurrenz?
Der Elroq positioniert sich als der pragmatische und geräumige Allrounder im elektrischen Kompakt-SUV-Segment.
Modell | Škoda Elroq 85 | VW ID.4 Pro | Hyundai Kona Elektro (Long Range) |
Stärken | Preis-Leistung, Praktikabilität, „Simply Clever“-Details | Ausgewogener Komfort, etablierter Name | Effizienz, Garantie (5 J.), Design |
Schwächen | Ladeleistung nicht Spitze, konservatives Design | Höherer Preis | Weniger hochwertig wirkender Innenraum |
Besonderheit | Neues „Modern Solid“-Design | Sehr ausgereiftes Gesamtpaket | Batterie-Vorkonditionierung, V2L-Funktion |
Fokus | Der vernünftige Familien-Allrounder | Der deutsche Standard | Der effiziente Technologieträger |
Fazit: Der Škoda Elroq hat alles, was es braucht, um ein riesiger Erfolg zu werden. Er kombiniert ein frisches, robustes Design mit einem überragenden Platzangebot für seine Klasse, einer absolut langstreckentauglichen Reichweite und einem sehr fairen Preis. Er ist vielleicht nicht das aufregendste oder technologisch fortschrittlichste Elektro-SUV, aber er ist mit Sicherheit eines der durchdachtesten und pragmatischsten. Für Familien, die den Umstieg in die E-Mobilität wagen wollen und ein Auto suchen, das einfach funktioniert, ist der Elroq die wohl cleverste Wahl des Jahres 2025.
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